„Das einzige, was Sie mir nicht nehmen können, ist die Art und Weise, wie ich auf das reagiere, was Sie mir antun.
Die letzte Freiheit besteht darin, die Einstellung unter bestimmten Umständen zu wählen.“
Viktor Frankl

Bildbeschreibung

Es ist wohl eines der bekanntesten Motive in Auschwitz. Der Schriftzug über dem  Eingangstor „Arbeit macht frei“. In meinem Foto habe ich mich auf das Wort „frei“ konzentriert. Dieses scheint in dem Kontext und der Umgebung schlicht paradox, denn wenn Auschwitz eines nicht war, dann ein Ort der Freiheit. In dem Moment, als ich das Foto schoss, flogen Vögel durch das Bild. Sie symbolisieren wirkliche Freiheit. Wegen dieses starken Kontrastes habe ich das Foto ausgewählt.  
Das Zitat habe ich ausgewählt, weil es dem Bild noch eine andere Perspektive gibt als das,  was man sieht und schon über Auschwitz denkt, über die schrecklichen Umstände und das Leid. Ebenso wie bei Marthas Bild und Zitat fand ich diese Betrachtungsweise interessant. Es setzt das Wort frei in einen anderen Kontext und gibt ihm eine Perspektive des Häftlings, dadurch zeigt es seinen inneren Bezug zur Freiheit. Die Form von Freiheit, die die Nazis ihnen nicht nehmen konnten.
Viktor Frankl, ein österreichischer Psychologe, hat selbst das KZ Auschwitz überlebt. Anschließend hat er das Buch, „…trotzdem ja zum Leben sagen“, geschrieben, in dem er seine Erfahrungen schildert und analysiert. Als wir in Auschwitz waren, habe ich das Buch gelesen und war von seinen Schlussfolgerungen sehr beeindruckt. Seine Worte zeigen, dass ein Mensch auch unter den unmenschlichsten Bedingungen die Hoffnung nicht verlieren darf. Dass der Häftling nur die Möglichkeit hat, sich nicht von der Grausamkeit überwältigen zu lassen, um sich selbst nicht zu verlieren. Wo äußerliche Freiheit nicht existiert, bleibt nur die innere Freiheit.